Trauer. Ein Gedicht.
Trauer.
Trauer zulassen.
Trauern.
Den Schmerz zulassen.
Sich dem unerträglichen Schmerz stellen.
Tränen zulassen.
Tränen fließen lassen.
Sie verdünnen den Schmerz.
Sie spülen einen kleinen Teil des Schmerzes von der Seele.
Der Schmerz und die Trauer werden erträglicher.
Sie verschwinden nicht ganz.
Ihr Echo bleibt.
Ihr Nachhall bleibt.
In bestimmten Momenten.
Echo und Nachhall verwandeln sich.
In realen Schmerz.
In reale Trauer.
Beide sind zurück.
Sie bleiben.
Eine Zeit lang.
Sie ziehen sich zurück.
Die Zeit vergeht.
Wiederholung.
Die Zeitabstände verändern sich.
Die Abstände, in denen Schmerz und Trauer zurückkehren.
Sie werden größer.
Die Phasen der Erholung der Seele.
Sie werden länger.
Die Seele kann sich erholen.
Die Seele kann gesunden.
Die Narben auf ihr -
sie bleiben für immer.
So ist es, wenn man einen Menschen verliert, den man liebt.
Es fühlt sich schwer und dunkel an.
Dazwischen kommt das Licht zum Vorschein, die Menschen, die uns lieben und unterstützen.
Sie sind hell und sie sind da.
Sie sind Liebe.
Dieses Gedicht ist von M. aus unserem Trauerchat, der montags, dienstags und donnerstags stattfindet.