Kirk Douglas

* 09.12.1916 in Amsterdam
† 05.02.2020 in Beverly Hills

Angelegt am 06.02.2020
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Über den Trauerfall (7)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Kirk Douglas, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Kirk Douglas

06.02.2020 um 10:10 Uhr von Redaktion

Kirk Douglas (* 9. Dezember 1916 als Issur Danielowitsch Demsky in Amsterdam, New York; † 5. Februar 2020 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler. In den 1950er und 1960er Jahren zählte er zu den führenden Hollywood-Stars und war oft in Western und Abenteuerfilmen zu sehen. Meist pflegte er das Image des harten Mannes mit starker maskuliner Ausstrahlung. Er ist der Vater des US-amerikanischen Schauspielers Michael Douglas.

Leben und Wirken

06.02.2020 um 10:09 Uhr von Redaktion

Kirk Douglas wurde als Sohn der jüdischen Emigranten Bryna „Bertha“ (geborene Sanglel, 1884–1958) und Herschel „Harry“ Danielowitsch (ca. 1884–1950) aus Tschawussy (heute Mahiljouskaja Woblasz, Weißrussland) geboren. Da seine Eltern Jiddisch sprachen, sprach Douglas gut Deutsch. Den Nachnamen „Demsky“ übernahmen seine Eltern von dem Bruder seines Vaters, der eher emigriert war und diesen Namen in den USA angenommen hatte. Während seiner Kindheit lebte Kirk mit seinen Eltern und sechs Schwestern in einem New Yorker Armenviertel. Während sein Vater sich als Lumpensammler durchschlug, musste sich Kirk Douglas für den Besuch von Schule und College das Geld hart verdienen. Er erhielt ein Ringkampfstipendium und konnte dadurch an der St. Lawrence University Chemie und Englische Literatur studieren. 1939 graduierte er mit dem Bachelor. Um die Studienkosten bezahlen zu können, arbeitete er als Hausmeister. Erst ein zweites Stipendium für die American Academy of Dramatic Arts führte ihn schließlich an den Broadway.

 

Während des Zweiten Weltkriegs diente er ab 1941 in der US Navy. Nach dem Krieg kehrte er wieder zum Theater an den Broadway zurück.

 

 

Kirk Douglas 1955; den für ihn untypischen Bart trug er für seine Titelrolle im Film Vincent van Gogh

Sein Filmdebüt hatte Kirk Douglas in dem Film Die seltsame Liebe der Martha Ivers (1946) an der Seite der etablierten Schauspielerin Barbara Stanwyck. Gute Kritiken verhalfen ihm zu seiner nächsten großen Rolle als Whit Sterling in Goldenes Gift (1947) sowie als Noll Turner in dem Film Vierzehn Jahre Sing-Sing (1948). In den ersten Jahren seiner Karriere war er häufiger als Filmschurke zu sehen, ehe er ab Anfang der 1950er Jahre vor allem Heldenrollen spielte. Für seine Rolle in dem Film Zwischen Frauen und Seilen (1949) erhielt er seine erste Oscar-Nominierung. In den folgenden fünf Jahren spielte er mehr als zwölf Hauptrollen, darunter in Der Mann ihrer Träume, 20.000 Meilen unter dem Meer und in Die Fahrten des Odysseus.

 

1955 gründete Douglas seine eigene Filmproduktionsfirma, die er nach seiner Mutter Bryna Productions nannte. Bis 1960 wirkte er unter anderem in so bekannten Filmen wie Wege zum Ruhm (1957), Die Wikinger (1958) und Der letzte Zug von Gun Hill (1959) mit. Als herausragendste Darstellung gilt allgemein seine Titelrolle in Vincente Minnellis Filmbiografie Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (1956), wofür er den New York Film Critics Circle Award und den Golden Globe jeweils als bester Hauptdarsteller erhielt; bei der Oscar-Verleihung hatte er gegenüber Yul Brynner (Der König und ich) das Nachsehen. Eine weitere Titelrolle übernahm Douglas in Stanley Kubricks Großproduktion Spartacus (1960), in der er den gleichnamigen römischen Sklaven und Gladiator verkörperte und die er auch mitproduzierte. Dabei verpflichtete Douglas den Drehbuchautor Dalton Trumbo, der kommunistischer Sympathien verdächtigt wurde und in Hollywood auf der Schwarzen Liste gestanden hatte. Rückblickend bezeichnete der Schauspieler die Entscheidung für Trumbo als die wichtigste seiner Karriere.

 

Douglas erwarb zu Beginn der 1960er Jahre die Rechte an dem 1962 von Ken Kesey geschriebenen Roman Einer flog über das Kuckucksnest. In der von Dale Wasserman geschriebenen Theaterfassung, die am 13. November 1963 am New Yorker Broadway Uraufführung hatte, spielte Douglas den rebellischen McMurphy, Gene Wilder war in der Rolle des Billy Bibbit zu sehen. Douglas gelang es nicht, ein Filmstudio für eine Verfilmung des Romans zu begeistern. Er überließ schließlich die Filmrechte seinem Sohn Michael. Dieser produzierte den Film, der 1975 in die Kinos kam, zusammen mit Saul Zaentz; Koproduzent war die Firma Fantasy Films, die im Besitz eines Distributionsvertrags mit United Artists war. Der Film erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter nicht weniger als fünf Oscars: Bester Film, Beste Regie (Miloš Forman), Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller (Jack Nicholson), Beste Hauptdarstellerin (Louise Fletcher). Damit war der Film nach Es geschah in einer Nacht (1935) von Frank Capra der zweite Film, der in den fünf wichtigsten Kategorien – den sogenannten Big Five – einen Oscar gewinnen konnte. Die Rolle des McMurphy wurde im Film von Jack Nicholson übernommen, weil Kirk Douglas Mitte der 1970er Jahre als zu alt für diese Rolle galt.

 

 

Douglas führte zweimal selbst Regie, erstmals 1973 in dem Abenteuerfilm Scalawag und zwei Jahre später in dem Film Männer des Gesetzes. Seine letzte Rolle hatte Douglas in dem Film Mord im Empire State Building (2008). 1988 erschien seine Autobiografie unter dem Titel The Ragman’s Son, der im März 2007 die Fortsetzung mit dem Titel Let’s Face It: 90 Years of Living, Loving, and Learning folgte. Douglas schrieb zudem mehrere Romane. Am 13. Februar 1991 überlebte Douglas einen Hubschrauberabsturz, bei dem zwei Menschen starben. 1995 erlitt er einen Schlaganfall. In der Simpsons-Episode „Wer erfand Itchy und Scratchy?“ war Douglas 1996 als Synchronsprecher der Figur Chester Lampwick zu hören.

 

Bei der Oscarverleihung 2011 übergab er den Preis für die beste Nebendarstellerin an Melissa Leo. Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2018 fungierte er im Rollstuhl sitzend neben seiner Schwiegertochter Catherine Zeta-Jones als Präsentator für die Kategorie Bestes Drehbuch.

 

Kirk und Anne Douglas mit Ronald Reagan (Dezember 1987)

 

Privatleben

Am 2. November 1943 heiratete Kirk Douglas die Schauspielerin Diana Dill (1923–2015). Aus dieser Ehe stammen die zwei Söhne Michael (* 1944) und Joel (* 1947). 1951 ließen er und seine Frau sich scheiden und Douglas heiratete 1954 die aus Hannover stammende Anne Buydens (gebürtig Hannelore Marx, * 23. April 1919). Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Peter und Eric Anthony hervor. Am 6. Juli 2004 wurde Eric tot in einem New Yorker Apartment aufgefunden. Er hatte seit Jahren unter Drogen- und Alkoholproblemen gelitten.

 

Douglas lebte zuletzt mit seiner zweiten Ehefrau zurückgezogen in Los Angeles, Kalifornien. Er starb am 5. Februar 2020.

Synchronisation

06.02.2020 um 10:07 Uhr von Redaktion

Im deutschsprachigen Raum wurde Douglas in den 50er Jahren wiederholt von René Deltgen, Gert Günther Hoffmann und Wolfgang Kieling synchronisiert, bis sich mit „Spartacus“ Arnold Marquis etablieren konnte, der von wenigen Ausnahmen abgesehen (u. a. einige Male Heinz Drache) bis zu seinem Tod Stammsprecher blieb. Obwohl Marquis zu den meistbeschäftigten deutschen Synchronsprechern gehörte, war die Identifikation so stark, dass er Douglas auch dann synchronisierte, wenn ein weiterer Schauspieler auftrat, der zuvor auch schon häufiger von Marquis synchronisiert worden war (z. B. Robert Mitchum in „Der Weg nach Westen“).

Filmografie

06.02.2020 um 10:06 Uhr von Redaktion

1946: Die seltsame Liebe der Martha Ivers (The Strange Love of Martha Ivers)

1947: Goldenes Gift (Out of the Past)

1947: Mourning Becomes Electra

1948: Vierzehn Jahre Sing-Sing (I Walk Alone)

1948: The Walls of Jericho

1948: My Dear Secretary

1949: Ein Brief an drei Frauen (A Letter to Three Wives)

1949: Zwischen Frauen und Seilen (Champion)

1950: Die Glasmenagerie (The Glass Menagerie)

1950: Der Mann ihrer Träume (Young Man with a Horn)

1951: Den Hals in der Schlinge (Along the great divide)

1951: Reporter des Satans (Ace in the Hole)

1951: Polizeirevier 21 (Detective Story)

1952: Für eine Handvoll Geld (The Big Trees)

1952: The Big Sky – Der weite Himmel (The Big Sky)

1953: Stadt der Illusionen (The Bad and the Beautiful)

1953: War es die große Liebe? (Story of three Loves)

1953: Ein Akt der Liebe (Act of Love)

1953: Der Gaukler (The Juggler)

1954: 20.000 Meilen unter dem Meer (20,000 Leagues Under the Sea)

1954: Die Fahrten des Odysseus (Ulisse)

1955: Der Favorit (The Racers)

1955: Mit stahlharter Faust (Man without a Star)

1955: Zwischen zwei Feuern (Alternativtitel: Als Vergeltung sieben Kugeln) (The Indian Fighter)

1956: Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (Lust for Life)

1957: Charmant und süß – aber ein Biest (Top Secret Affair)

1957: Wege zum Ruhm (Paths of Glory)

1957: Zwei rechnen ab (Gunfight at the O.K. Corral)

1958: Die Wikinger (The Vikings)

1959: Der letzte Zug von Gun Hill (Last Train from Gun Hill)

1959: Der Teufelsschüler (The Devil’s Disciple)

1960: Spartacus

1960: Fremde, wenn wir uns begegnen (Strangers When We Meet)

1961: El Perdido (The Last Sunset)

1961: Stadt ohne Mitleid (Town Without Pity)

1962: Zwei Wochen in einer anderen Stadt (Two Weeks in Another Town)

1962: Einsam sind die Tapferen (Lonely Are the Brave)

1962: Männer – hart wie Eisen (The Hook)

1963: Sieben Tage im Mai (Seven Days in May)

1963: Die Totenliste (The List of Adrian Messenger)

1963: Der Fuchs geht in die Falle (For Love or Money)

1965: Erster Sieg (In Harm’s Way)

1965: Kennwort „Schweres Wasser“ (The Heroes of Telemark)

1966: Der Schatten des Giganten (Cast a Giant Shadow)

1967: Der Weg nach Westen (The Way West)

1967: Die Gewaltigen (The War Wagon)

1968: Der schnellste Weg zum Jenseits (A Lovely Way to Die)

1968: Auftrag Mord (The Brotherhood)

1969: Das Arrangement (The Arrangement)

1970: Zwei dreckige Halunken (There Was a Crooked Man…)

1971: Das Licht am Ende der Welt (The Light at the Edge of the World) (auch Produktion)

1971: Rivalen des Todes (alternative Titel: Duell in Mexico / Die durch die Kugel leben – die durch die Kugel sterben) (A Gunfight)

1972: Ein achtbarer Mann (Un uomo da rispettare)

1972: Scalawag

1974: Andersons Rache (Cat and Mouse)

1975: Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Dr. Jekyll and Mr. Hyde)

1975: Männer des Gesetzes (Posse)

1976: Die Bankiers (Arthur Hailey’s The Moneychangers)

1977: Das siebenköpfige Ungeheuer (Holocaust 2000)

1978: Teufelskreis Alpha (The Fury)

1979: Kaktus Jack (The Villain)

1979: Home Movies – Wie du mir, so ich dir (Home Movies)

1980: Der letzte Countdown (The Final Countdown)

1980: Saturn-City (Saturn 3)

1982: The Man from Snowy River

1982: Erinnerungen einer Liebe (Remembrance of Love)

1983: Kopfjagd (Eddie Macon’s Run)

1984: Zwei Schlitzohren rechnen ab (Draw!)

1985: Amos

1986: Archie und Harry – Sie können’s nicht lassen (Tough Guys)

1987: Queenie

1988: Der Brady-Skandal (Inherit the Wind)

1991: Oscar – Vom Regen in die Traufe (Oscar)

1992: Großvaters Geständnis (The Secret)

1992: Drei Wege in den Tod (Two-Fisted Tales)

1994: Greedy – Erben will gelernt sein (Greedy)

1999: Diamonds

2003: Es bleibt in der Familie (It Runs in the Family)

2004: Illusion

2008: Mord im Empire State Building (Meurtres à l’Empire State Building)

Auszeichnungen

06.02.2020 um 10:05 Uhr von Redaktion

Kirk Douglas war in seiner schauspielerischen Laufbahn dreimal für den Oscar als bester Schauspieler nominiert (Zwischen Frauen und Seilen, Stadt der Illusionen, Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft). Er bekam ihn aber nie; erst 1996 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Außerdem erhielt Kirk Douglas folgende Auszeichnungen:

 

1949: Golden Apple Award als kooperativster Schauspieler

1956: New York Film Critics Circle Award als bester Hauptdarsteller für Vincent van Gogh

1957: Golden Globe Award als bester Hauptdarsteller für Vincent van Gogh

1957: Premio Sant Jordi für Die Gaukler

1958: San Sebastián International Film Festival: Zulueta-Preis für Die Wikinger

1968: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk

1980: César-Ehrenpreis

1981: Presidential Medal of Freedom

1985: Ehrenlegion

1987: Goldene Kamera für sein Lebenswerk

1988: National Board of Review: NBR Award für das Lebenswerk

1991: AFI Life Achievement Award des American Film Institute

1994: Kennedy-Preis

1994: ShoWest Convention: Preis für das Lebenswerk

1997: Hollywood Film Festival: Preis für das Lebenswerk

1998: Screen Actors Guild Awards: Screen Actors Guild Life Achievement Award

2000: Wine Country Film Festival Preis für das Lebenswerk

2001: National Medal of Arts

2001: Goldener Ehrenbär der Berlinale für das Lebenswerk

2001: PGA Golden Laurel Awards: Milestone Award

2005: Palm Springs International Film Festival: Preis für das Lebenswerk

Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6263 Hollywood Blvd.)

2016: Teddy-Kollek-Preis des Jüdischen Weltkongresses (JWC) für sein Engagement für die jüdische Kultur

In der vom American Film Institute herausgegebenen Liste der „Top 25 der männlichen Filmstars“ ist Kirk Douglas auf Position 17 platziert.

 

Der Asteroid (19578) Kirkdouglas wurde nach ihm benannt.

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