Siegfried Lederer

Lieber Vater,

bitte entschuldige, dass ich nun schon einige Zeit Dir nicht mehr geschrieben habe.
Aber ich war am 04.11. um 14 Uhr an der Trauerhalle in Leimbach, wo 2 Jahre zuvor die Trauerveranstalktung mit Trauerrede stattfand.

Anschliessend habe ich wie schon im Vorjahr Dein Urnenbild zum Ziel auf dem Husenfriedhof in Bad Salzungen gefahren und dort eine Platte mit Deinem Urnenbild abgestellt.

Inzwischen ist seitdem schon wieder einige Zeit vergangen und heute ist Dorit genau 5 1/2 Jahre tot und ich muss heute gleich zum Sprachhörtest.
Man will mir unbedingt ein Hörgerät verpassen, noch sträube ich mich dagegen, Du hast Deines zum Leidwesen Deiner Mitmenschen auch nie getragen.

In Liebe einen stillen Gruss in den Himmel
Dein Sohn Matthias

Lieber Vater im Himel,

ich hoffe es geht Dir in Deiner neuen Welt gut.
Ich sitze gerade beim Orthopäden, muss viel Geld für teure Softwarelizenzen bezahlen, die ich gar nicht nutzen kann.

Auch habe ich Probleme mit dem Warmwasser bei der
Heizung, muss wohl einen Wasserenthärtungsfilter einbauen
lassen. Das kostet auch wieder viel Geld.

Das Heizöl muss ich auch bald bezahlen, da muss ich wieder
in die Ersparnisse gehen.

Wie Du siehst, ist mein Leben zur Zeit finanziell sehr schlecht.
Ich habe auch neue Schuhe beim Othopädieschuster Hermann
in Bad Salzungen bestellt, heute hole ich mir  Rezept für die
Einlagen.

Auf ein baldiges Wiedersehen
Matthias

Lieber Vater,

seit heute nun schaust Du ewig zu mir bei meinen Friedhofsbesuchen:

Dein Bild es ist nun am Grabstein befestigt.
Dies wurde gestern schon von der Grabsteinmetzin getan, seit heute nun ist es nicht mehr abgeklebt und sichtbar.

So erfreut mich der Besuch am Grab noch mehr als bisher schon.
Heute habe ich wieder mal seit längerer Zeit beim Essenzubereiten mitgemacht.

Matthias am Dienstag

Lieber Vater,

heute vor 2 Jahren da hab ich Dich nur noch TOT aufgeffunden in Deinem Pflegeheimbett.
Du konntest Dich nicht von mir verabschieden.
Zuletzt eine Woche zuvor hatte ich Dich noch lebend gesehen bei meinem letzten Besuch bei Dir im Pflegeheim. Dann kam wieder Corona und ich durfte Dich eine Woche lang nicht besuchen, genaugesagt 9 Tage nicht.
Dann kam am 12.Oktober der Anruf vom Pfelegeheim, Du seist tot, man hätte Dich plötzlich TOT im Zimmer aufgefunden.
Wie der Blitz eilte ich ins Pflegeheim, Du lagst im Bett und warst TOT. Dieses schreckliche Bild wird mir ewig nicht aus dem Gedächtnis herausgehen, Dich TOT daliegen sehen zu müssen.

Dann kamen die schrecklichen Monate der Pflichten des Umganges mit Deinem Nachlass und den Aufräumarbeiten im Pflegeheim.

Heute ist es 2 Jahre her, dass Du TOT bist.

Ich habe wie auch schon im Vorjahr eine Gedenktafel aufgestellt und einen Topf Silberdrahtblumen.

Mehr kann ich nicht mehr für Dich tun, abgesehen von der Erfüllung der Pflichten an unserem Haus.

Matthias zum 2.Todestag seines Vaters

Es sind nun schon beinahe 2 Wochen vergangen, dass ich euer Grab auf Erden gepflanzt habe, mit Heide und Silberblatt. Am Donnerstag letzte Woche da hat nun der Friedhofsblumenladen auch meine Pflanzschale mit Heide und Silberdraht gepflanzt.
Somit ist jetzt Euer Grab komplett mit der Winterbepflanzung fertig.

Dorits Rosenstock, den ich anlässlich unseres 29.Jahrestages am 06.Mai gesetzt habe, den habe ich nun ausgetopft und auch mit verpflanzt.

In der Hoffnung, dass sich im Frühjahr die ersten Rosenknospen zeigen.

Nachher da ist nun der Jenseitskontakt online über Zoom um 18 Uhr !
Und Ihr seid alle herzlich von mir eingeladen, ich spreche damit zu Euren Seelen !

In Liebe in den Himmel zu seinen Angehörigen
Matthias